Männerurlaub

So jetzt bitte nicht alle gleich die Augen verdrehen – aber ja, ich nehme Urlaub von den Männern. Erneut! Meine bisherigen Versuche waren nun mal leider nicht zu 100 Prozent konsequent gewesen. (Memo an mich: An konsequentem Auftreten arbeiten!) Deswegen ein erneuter Versuch. Wahrscheinlich wie bei Rauchern, die sich das Rauchen abgewöhnen wollen, kann es nur funktionieren wenn man auch die richtige Einstellung dazu hat. Eben diese dürfte mir diesbezüglich noch gefehlt haben. Aber jetzt ist es endlich so weit. Die Inspiration dazu kommt wie es aussieht tatsächlich von mir und vor allem von tief drinnen. Es war gar nicht so, dass ich mir das gründlich überlegt hätte. Im Gegenteil, es hat sich so ganz unbemerkt und von ganz alleine eingeschlichen gehabt.

Nicht falsch verstehen, ich habe nicht der Männerwelt abgeschworen. Wie könnte ich auch! Dennoch, momentan finde ich alles prima, so wie es ist. Es ist alles so schön friedlich, ruhig und harmonisch. Wie könnte ich da Lust auf Dates oder sonstige Mann-Frau-Komplikationen verspüren? Wer jetzt denkt ich bin frustriert und niedergeschlagen und mache deswegen eine Pause von den Männer, der täuscht sich. Aber so was von. Meine Güte, es war halt noch keiner dabei bei dem es wirklich gepasst hätte. Das ist aber weder meine, noch die Schuld des männlichen Gegenübers oder sonst noch eine Tragödie. That’s Life! Deswegen ist man oder ja insbesondere ich Frau nicht gleich für den Rest ihres Lebens gezeichnet oder frustriert. Nein, keine Sorge, ich plane somit nicht meinen Lebensabend als schrullige, ewig Alleinstehende mit einer Schar von Katzen um sich, zu verbringen.

Also, Groll gegenüber der Männerwelt ist es bestimmt nicht. Na gut, vielleicht habe ich momentan nicht so viel Lust auf diese ganzen Larifari-Geschichten mit Männern, aber es steckt viel mehr dahinter. Vielmehr bin ich einfach am ausmisten und Platzschaffen. Ich Befreue mich derzeit von Altlasten und habe so wieder viel Raum für mich – lichtdurchflutet und mit erstklassigem Ausblick versteht sich. Ich fühle mich so geerdet wie schon lange nicht mehr. Habe ich das überhaupt schon einmal in diesem Ausmaß? Wahrscheinlich nicht. Wie auch immer, es ist ein prima Gefühl. Ich brauche keinen Partner der mich komplettiert. Unglaublich aber wahr: Ich bin selbst eine Einheit. Und was für eine! Ich bin Ying und Yang in einem sozusagen. Wer jetzt denkt so einen Quatsch kann nur eine Frau schreiben, liegt vollkommen richtig und jetzt kommt auch die Wahnsinns-Erklärung dafür: Tadaaaa – ich bin ja auch eine! Geschlechterrolle hin oder her – jeder darf schreiben was ihm oder ihr in den Sinn kommt – e basta!

Deswegen zurück zum Thema. Ich liege gerade gemütlich am Santown-Strand. Creme mich mit ordentlich hohem Männer-Schutzfaktor ein und genieße mich und mein Leben. Ah wie herrlich und da kommt auch schon mein Cocktail. Lecker! Ja, meine lieben  Männer, ich schicke euch hiermit eine Postkarte mit einem großen „Sorry, bin momentan nicht erreichbar!“ Keine Ahnung ob das jetzt ein Wahnsinns-Verlust ist oder auch nicht. Mit dem muss ich mich zum Glück ja nicht auseinander setzen.

Ob es jetzt vielleicht doch irgendwo ein Hintertürchen geben könnte? Also gut, die einzige Ausnahme die ich machen würde, die müsste dann von ganz spezieller Natur sein. Etwas wirklich Überraschendes, Außergewöhnliches. Wo mir das Schicksal aber sowas von offensichtlich jemanden vor den Latz knallt. Aber solange das nicht passiert – und mal ganz ehrlich wo passieren diese Dinge außer noch in irgendwelchen Hollywood-Filmen? – kann ich getrost meinen „Männerurlaub“ fortsetzen.